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DAS MÄDCHEN AUS DER STREICHHOLZFABRIK

Szenische Installation nach dem Film von Aki Kaurismäki

Deutsch von Jennifer Whigham und Lothar Kittstein
Premiere 24. Mai 2010,
im Rahmen der Festivals RUHR2010 und Duisburger Akzente: Mai 2010,
Ehemalige Taxizentrale in Duisburg-Ruhrort
Mit Maria Amman, Sabine Osthoff, Andreas Maier, Ralph Püttmann
Konzept und Fassung Jennifer Whigham
Regie Jennifer Whigham und Jens Kerbel
Bühne Gesine Kuhn
Kostüme Sigrid Trebing
Video Lars Figge/Jens Kerbel
Dramaturgie Kristina Wydra

 

 

PRESSESTIMMEN:

Abtauchen im Hafenstadtteil
… Ein Kultstück. Die vielleicht schönste Ruhrorter Inszenierung wurde in der ehemaligen Taxizentrale gezeigt: „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“. Die Inszenierung von Jennifer Whigham und Jens Kerbel nach dem gleichnamigen Film von Aki Kaurismäki könnte zum Kultstück werden, wenn es gelänge, noch eine weitere Aufführungsserie zu realisieren.
Rheinische Post, 08.06.2010, Peter Klucken

 

Duisburg: Liebe, Sehnsucht, Ruhrort. Das Mädchen aus der Streichholzfabrik in der alten Taxizentrale
… Die Theater-Adaption des gleichnamigen Films von Aki Kaurismäki gehört zu den Highlights des Akzente-Programms im Duisburger Hafenstadtteil Ruhrort. Das von Jennifer Wigham und Jens Kerbel inszenierte Stück hält eine wunderbare Balance zwischen beißender Komik, Melancholie und herber Desillusionierung. Getragen von einem starken Schauspieler-Quartett, allen voran Sabine Osthoff in der Hauptrolle, erzählt das Stück in sensiblen Bildern vom Leben der jungen Iris, die in einer Streichholzfabrik am Fließband arbeitet. In typischer Kaurismäki-Manier meistert sie nach (Schicksals-)Schlägen ihr Leben.
Rheinische Post, 03.06.2010, Hermann Kewitz

Ein Leben im Streichholzkasten
Jennifer Whigham und Jens Kerbel inszenieren ein Stück nach dem Film von Aki Kaurismäki in der ehemaligen Ruhrorter Taxizentrale

 Sechs Garagen, sechs Fenster in die freudlose Welt der Fabrikarbeiterin Iris. Am Montag hatte „Das Mädchen aus der Steichholzfabrik“ nach dem Film von Aki Kaurismäki in der ehemaligen Taxizentrale auf der Luisenstraße in Ruhrort Premiere. Das Stück erzählt die Geschichte der Fabrikarbeiterin Iris, die neben der Arbeit am Fließband den elterlichen Haushalt schmeißt und sich mit ihrer frustrierten Mutter und deren passiven Lebensgefährten arrangieren muss. Sie verliebt sich in die Diskobekanntschaft Arne, schläft mit ihm und wird schwanger. Ein Leben im Streichholzkasten.

Iris wird stärker, autonomer und nimmt ihr Schicksal und das ihres Kindes in die Hand. Sie will die Ausnutzung beenden. Im Kampf um die Freiheit greift sie zu extremen Mitteln. Sabine Osthoff gelingt es, diese Entwicklung überzeugend nachzuzeichnen. Auch Maria Amman (Mutter), Ralph Püttmann (Arne) und Erzähler Andreas Maier agieren souverän. Maier greift auch aktiv in die Geschichte ein, er bringt das Publikum zum Schmunzeln und er gibt Orientierung im schwierigen Bühnenraum.

Das Regieduo Jennifer Whigham und Jens Kerbel nutzt die Garagen der ehemaligen Taxizentrale: Gegenüber, rechts oder links vom Zuschauerraum werden die Türen geöffnet, Szenen gespielt und Dialoge gesprochen, bis sich die Türen wieder schließen und eine neue Garagentür den Blick auf eine neue Szene eröffnet.

Die Garagen werden Fenstern in Iris’ unterschiedliche Lebensräume. Damit nähert sich die Inszenierung dem Film an. Oft weiß der Zuschauer nicht, wohin er den Blick zuerst richten soll. „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ muss man zwei- oder dreimal sehen.
WAZ, 26.05.2010, Maria Romanski

 

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